17.3-16.4.2015

Bangladesh:  eine Reise mitten ins wahre Leben

Highlights:

Meine 9 Tage im Dorf Sakrail

Reise nach Rajshahi

Eine Woche Nepal

 

Erneut habe ich mich  auf den Weg nach Bangladesh  gemacht mit 52 kg Gepäck- ja das geht wirklich! Mit der freundlichen Unterstützung von Kuwait-Airways konnte ich so viele Kleiderspenden, Hygieneartikel, Sonnenbrillen (  einen  großen Dank an die Sparkasse Karlsruhe!), etc. mit nehmen,  bzw. mit schleppen, denn ich musste ja erst mal an den Flughafen Frankfurt irgendwie kommen. Und das habe ich dann auch geschafft- irgend wie !!!!!!!  In Bangladesh war ich wieder mit Nannu unterwegs und habe die ganze Zeit mit ihm und seiner Familie verbracht- besser kann man ein Land nicht kennen lernen!!! Wieder habe ich vieles Neue entdecken, Bekanntschaften schließen  und auch diese unterschiedliche Kultur  begreifen lernen können ( manches werde ich nie verstehen und auch für mich nicht akzeptieren können).)

In Bangladesh angekommen  gab der riesig große Koffer aber dann schnell unter dem enormen Gewicht den Geist auf, aber wir schafften es gerade noch mit ihm ins Dorf!  Aber dazu noch später

 

Mein ersten Tage in Dhaka

Ich habe bei Nannus Familie gewohnt und bin also gleich bei Ankunft  in das wahre Leben ein getaucht. Ich war bei Ankunft total müde, konnte aber auch nicht so richtig schlafen, da ich mich erst wieder an die Geräuschkulisse und die mangelnde Intimsphäre gewöhnen musste. Es ist natürlich auf der einen Seite sehr schön, dass für Gäste in der Wohnung einfach zusammen gerückt wird und jeder zu jeder Tageszeit willkommen ist, aber für uns Europäer ist das sehr gewöhnungsbedürftig,  kein eigenes Zimmer zu haben, wo man jeder Zeit die Türe hinter sich schließen kann und sich dort auch richtig ausbreiten kann, ohne, dass der gesamte Kofferinhalt von allen inspiziert wird.

Die ersten Tage waren ich und Nannu damit beschäftigt, meine ganzen mit gebrachten Spenden und die ich auch im Laufe des ganzen letzten Jahres geschickt  habe ,  zu sichten und zu sortieren und zu überlegen, wer was bekommen sollte und auch noch weitere Einkäufe zu tätigen. Ich war ein wenig mit der Riksha unterwegs und bin in Dhakas Straßenchaos eingetaucht, war natürlich Shoppen unter anderem auch bei Aarong und habe das leckere Essen überall in den Straßenständen und auch bei Nannus  Frau genießen können. Und natürlich  gab  es viel Tee- lecker!!!!!!

 

Die Reise nach Sakrail- ein highlight

Nannu und ich reisten mit einem Boot über Nacht von Dhaka nach Barisal. Die Reise begann abends gegen 20.00 Uhr und wir kamen gegen 6.00 Uhr in Barisal an. Wir waren schon sehr früh am Hafen und so konnte ich das quirlige und laute Treiben vom Boot aus beobachten- herrlich!!!! Und ich wurde natürlich auch beobachtet und wurde zum Fotomotiv, aber das ist normal in Bangladesh, dass man überall auffällt.

Wir hatten eine  Kabine mit 2 Betten und zum Abendessen wurde ein Klapptisch zwischen die Betten gestellt und es wurde ein Abendessen serviert. Die Kabine war nicht groß, aber ausreichend und wir konnten auch gut schlafen. Aber der eigentliche Highlight war die Morgenstimmung auf dem Wasser- das war wunderschön und sehr  stimmungsvoll- ich habe jeden Moment sehr genossen und viele Fotos gemacht, aber leider kamen wir dann doch viel zu schnell in Barisal an. Manchmal kann man Wasserdelfine sehen, aber an diesem Morgen hatten wir Pech!! Dann mussten mir mal wieder das sehr viele und auch schwere Gepäck vom Boot schleppen und ein letztes Mal in eine Elektroriksha  umschichten und nach einer weiteren Stunde waren wir im Dorf Sakrail!!!

Sakrail- mein Dorf und meine kids!

Wer das wahre Bangladesh und seine Menschen kennen lernen will, der sollte unbedingt einige Tage in einem Dorf bei einer Familie verbringen

Meine Kids

Seit 2013, nach meinem ersten Besuch im Nannus Heimatdorf, gibt es nun das Projekt:“ Kids of Sakrail“. Unsere zwischenzeitlich  21 Patenkinder und die Schule sind mir sehr ans Herz gewachsen, deshalb habe ich mich sehr auf die Zeit im Dorf gefreut. Sie waren eigentlich ständig mein Schatten und wir haben viel Spaß zusammen gehabt. Vor und  auch nach der Schule war ich immer von Kindern umgeben, was mir manchmal auch etwas zu viel wurde und auch Nannus  Familie hatte manchmal  genug von der ständigen Belagerung .  Alle waren bemüht, mir Bangla bei zu bringen ( mal hatten sie mehr, mal weniger Erfolg damit) oder auch einige deutsche Wörter zu lernen. Wir waren sehr oft in der Schule und konnten uns mit den Lehrern austauschen. Wir haben alle Kinder und ihre Eltern daheim besucht und ich konnte so einen Einblick in ihr Zuhause und auch ihre Wohnverhältnisse bekommen. Die meisten leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, fast alle ohne Strom und oft auch nur in einem Raum. Täglich wurde ich beschenkt mit  gemalten Bildern, Blumen, Papayas, Jackfruit, Eier, etc. -die Familien zeigten ihre Dankbarkeit für unser aller Tun durch diese Geschenke. Das hat mich immer sehr bewegt. Aber Nannu hat auch sehr eindringlich mit einigen Eltern gesprochen, deren Kinder nicht regelmäßig die Schule besuchen. Er hat ihnen klar gemacht, dass wir die Kinder und auch letztendlich deren Familien nur dann unterstützen, wenn sie sich darum kümmern, dass ihre Kinder auch immer in die Schule gehen und auch lernen.

Wir organisierten ein großes Fest mit allen Kids und deren Familien. Hierfür wurden 2 Ziegen geschlachtet. Beim Schlachten  der Tiere war ich als Ehrengast dabei- ich konnte mich davor nicht drücken!!! Dafür wurde ich auch schon um 5:30 Uhr morgens geweckt. Die Vorbereitungen dauerten den ganzen Tag  und ein Koch und 2 Helfer waren für den Tag engagiert. Es wurde ein schönes Fest und für unsere Gäste war das ein Festtagsessen. Ziegenfleisch ist was ganz besonderes, was sich viele nicht leisten können.
Das erste von uns bezahlte Schulvesper haben wir während der Woche organisiert und auch verteilt. Es gab für alle 165 Schulkinder eine warme Teigtasche und so eine Art Süßes Stückchen. Es ist geplant, da wir das wöchentlich ausgeben.  Nannus  Vater  und Bruder kümmern sich darum.
Durch 2 Erlebnisse, die ich in der Woche im Dorf hatte, wurde mir klar, dass auch etwas für die gesundheitliche Versorgung im Dorf getan werden muss. Die Kinder werden auch bei normalen Erkrankungen nicht zum Arzt gebracht, da die Arztkosten nicht bezahlt werden können und auch schon die Fahrt zum nächsten Ort, wo ein Arzt ist, nicht bezahlbar ist. So können auch sehr einfache Erkrankungen auch schon mal lebensbedrohlich werden. Ich habe ein Hörgerät für einen Jungen mit gebracht, weil wir dachten, dass  Alif ( so heißt der Junge) eine sehr große Hörschädigung hat und das Hörgerät vielleicht helfen kann, wieder besser zu hören. Jetzt hat sich bei unserem gemeinsamen Arztbesuch heraus gestellt, dass  Alifs Mandeln nur so extrem groß sind, dass sie auf die Gehörgänge drücken und er deshalb so schlecht hört. Wir haben die Arztkosten und auch die Medikamente bezahlt und auch versprochen, bei einer eventuellen OP zu helfen. Dieses Erlebnis hat mich sehr bewegt.
Das alte Schulgebäude soll abgerissen werden. Direkt daneben steht auch schon ein neues identisches Gebäude. Dort soll bald hin umgezogen werden. Bis dahin hat das local government die von uns gebauten Toiletten verschlossen- keine Ahnung warum! Aber manches kann man einfach nicht verstehen- das muss man halt hinnehmen- this is Bangladesh! Ebenso hat das local government die von uns geplante Tetanus- Impfung untersagt- sehr schade!!!

 

Nannus Familie

Jetzt schon zum dritten Mal habe ich bei Nannus  Familie gewohnt. Wie immer wurde ich auch dieses Jahr herzlich auf genommen. Für meinen Besuch sind zusätzlich zwei Geschwister von Nannu und deren Familien angereist. So war das Haus voll. Ich habe, wie es in Bangladesh so üblich ist, mein Bett geteilt, zuerst mit Nannus Schwester. Doch sie brachte mich um den Schlaf wegen ihres sehr lauten Schnarchens. So hatte man mit mir Erbarmen und ihre Tochter mit ihren wenige Monate alten Baby zog zu mir, was sich als sehr guter Tausch erwies. Das Baby war total lieb und immer sehr leise! Und wir beiden Frauen waren immer sehr albern zur Schlafenszeit und hatten viel Spaß, auch ohne uns richtig zu verstehen.

Während der Woche war ich eigentlich nie alleine, was mich manchmal schon stresste. Alles, was ich tat, war extrem interessant und so folgte mir immer jemand. Es kamen auch immer sehr viele Leute zu Besuch, die mich begrüßen wollten, aber sich auch Hilfe, meist finanzieller Art, von mir erhofften . Auch das war sehr anstrengend, da ich ja nicht jedem helfen konnte. So kam  Nannus Familie während meines Besuches auch nicht zur Ruhe.

Also mit Ausruhen war nichts! Schon nach kurzer Zeit wurde ich liebevoll  Auntie von den kleinen Kids der Familie genannt. Nannus  Mutter hat immer sehr viel mit mir gesprochen- ich habe fast nichts verstanden und sie wollte mich unbedingt zum Betelnuss-Essen überreden, was ich dann auch mal probiert habe- das hat schrecklich bitter geschmeckt!!!!! Nannus Vater war sehr still und hat generell nicht viel geredet. Er hat aber immer ein Auge darauf gehabt, dass ich richtig gekleidet außer Haus bin. Er achtete immer darauf, dass ich mit Schal bekleidet das Haus verlasse. Und das habe ich gerne vergessen, da es mir viel zu warm mit Schal um die Schulter war!!!!!! Es bedarf nicht vieler Worte, um mir verständlich zu machen, dass  da noch was fehlt und ich habe brav den Schal geholt.

Ein tägliches Ritual war das gemeinsame Baden der Frauen der Familie im Badeteich hinterm Haus, wo ich mich natürlich nicht ausschließen wollte, obwohl das Wasser nicht soooo einladend aussah. Der Teich ist etwas größer, so dass man auch etwas schwimmen kann, was bei der Hitze total erfrischend war. Dabei fand mal wieder ein interessanter Austausch statt, wie Frau sich mit was wie wäscht und was dabei getragen oder nicht, etc….So manches Frauengeheimnis wurde dabei gelüftet. Nach dem Bad wurde auch gleich die getragene Kleidung darin gewaschen und die Frauen haben sich köstlich über meine Versuche amüsiert, meine Wäsche mit der Hand zu waschen!

Am letzten Tag haben mich Nannus Schwester und Schwägerin verwöhnt und ich wurde an beiden Händen und Füssen mit Henna bemalt. Es sah wunderschön aus, aber dauerte auch ganz schön lange!!

Wenn es  Abend wurde, saß man bei Kerzenschein zusammen auf dem Boden sitzend und hat geredet. Bei Nannu gibt es keinen Strom und das war für mich fast die schönste Zeit am Tag.  Überhaupt das gemeinsame Nichtstun, einfach bei einander sitzen und reden, was ein Großteil des Tages einnimmt und für uns Europäer, die ja immer was zu tun haben,  sehr gewöhnungsbedürftig. Aber auch das habe ich genossen.

Das Dorf

   

Ich denke Sakrail ist ein typisches  Dorf, wie so viele in Bangladesh. Man ist viel zu Fuß unterwegs. Es gibt einige wenige Geschäfte , wo man das Nötigste kaufen kann. Dienstags ist Markt, wo es dann mehr zum kaufen gibt. Zum Einkaufen muss man mit der Riksha in die nächst größere Stadt fahren, was auch wir 2 Mal gemacht haben, um für unser großes Fest ein  zu kaufen. Und es gibt auch einige tea stalls- hauptsächlich für die Männer und mich! Neben unserer Schule sind gleich 2 tea stalls, wo auch ich sehr viel Zeit verbracht habe. Es gibt viele kleine Flüsse, wo man auch Boot fahren kann. Es gibt für uns überall sehr viel zu bestaunen an Fauna und Flora. Bei meinem Besuch gab es Sonnenblumen und es gab ein wunderschönes Sonnenblumenfeld zu bestaunen.

Die Frauen verbringen sehr viel Zeit daheim, während die Männer unterwegs sind. Das habe auch hautnah erleben können. Gegen spätem Nachmittag treffen sich die Männer im tea stall. Also mussten mich meine kids zur besagten Zeit immer nach Hause bringen, während Nannu  sich dort vergnügte und mir gefiel das natürlich gar nicht- but this is Bangladesh! Die meisten Menschen dort leben von der Landwirtschaft- eher schlecht als recht und oft reicht es nicht mal fürs tägliche Essen. Viele Frauen arbeiten in Dhaka in einer Textilfabrik und die Kinder leben bei den Großeltern. Väter haben oft ihre Familien verlassen und kümmern sich nicht um ihre Kinder.

Aber trotz allem waren die Menschen sehr gastfreundlich und ich musste bei meinem Spaziergang durchs Dorf immer viele Stopps einlegen, da wir überall zu Tee, Obst, etc.. ein geladen wurden.

 

Auf Brautsuche wider Willen

 

Nannu fragte mich , ob ich Lust hätte, ihn zu einem Besuch in der Nähe von Barisal zu begleiten. Natürlich hatte ich Lust und los ging es auf 2 Mopeds.  Nannus Schwager hat uns begleitet. Nach einer tollen Fahrt mit wieder vielen Fotomotiven kamen wir in einem Dorf an, wo wie immer viele Menschen mich sehr neugierig beäugten und Nannu auch sogleich wieder wichtige Männergespräche führte.  Dort hat uns auch schon ein weiterer Bruder vonNannu erwartet. Wir wurden zu einem wirklich tollen Essen eingeladen, wo es an nichts fehlte. Danach meinte Nannu,  er will mich mit einer der Frauen fotografieren. Ich verstand nicht so recht, warum er das wollte, aber er insistierte und so tat ich ihm den Gefallen. Dann fragte er mich, ob ich noch einige Fotos von ihr machen könne. Ich fragte ihn warum, und er tat sehr geheimnisvoll und flüsterte mir zu, er erkläre mir das später. Ich tat ihm  den Gefallen und versuchte mich auch mit ihr zu unterhalten, aber sie war sehr schüchtern und sehr verlegen. Als wir gegangen waren, fragte ich ihn und dann  erklärte er mir, dass es Zeit für seinen jüngeren Bruder sei, zu heiraten. Er ist Mitte 20 und ich kenne ihn auch. Er wohnt bei Nannu in Dhaka und ist eigentlich ein sehr modern denkender Mensch. Der Schwager und er hätten ein Treffen mit dem Vater organisiert, um sich die potentielle zukünftige Heiratskandidatin mal an zu  schauen. Was ich denn von ihr halte, wollte Nannu wissen. Im ersten Moment war ich etwas sauer, dass ich unfreiwillig involviert wurde. Nannu  weiß, dass ich von dieser Art der Brautsuche nichts halte und dass ich mich extrem schwer tue dies  zu akzeptieren, bzw. zu tolerieren.  Heirat sollte aus Liebe geschehen. In Bangladesh werden die Töchter, Schwestern, Söhne , Brüder von den Familien verheiratet, oft kennen sich die zukünftigen Brautleute gar nicht. Für mich ein absolutes Now-Go! Und jetzt bin ohne mein Wissen involviert!!!!!!! Und dann geht es auch schon zur nächsten jungen Frau- und die ist erst 16 Jahre alt!!! Auch hier muss ich Fotos machen. Zum Glück sind waren uns alle einig, nachdem ich lautstark meinen Unmut kundtat, dass sie mit 16 Jahren noch viel zu jung fürs Heiraten ist und erst mal ihre Schule beenden soll, Wir fuhren wieder zurück und ich überlegte kurz, ob ich die Fotos von den Mädchen löschen soll, tat es aber doch nicht. Bei seinen Eltern angekommen, wurden die Fotos von allen angeschaut und es wurde an diesem Tag noch viel darüber diskutiert. Aber zum Glück für Nannus Bruder wurde die Brautsuche dann doch noch mal verschoben und war erleichtert!

Reise nach Rajshahi

Vor 3 Jahren, bei meinem ersten Besuch in Bangladesh, haben wir Puthia besucht. Leider hatten wir nur wenig Zeit für diesen wunderschönen Ort.  Deshalb habe den Wunsch geäußert, ein erneutes Mal dorthin zu reisen.  Wir sind mit dem Bus nach Rajshahi  gefahren . Zuerst war mal langes Warten auf den Bus irgendwo in Dhaka  angesagt, dann eine 6 stündige Fahrt und es war sehr warm.

 

 

Puhtia

Mit einer Elektroriksha ging es in 1,5 Stunden nach Puthia. Unterwegs machten wir Halt auf einem Markt. Dort gab es sehr viele Ziegen zum Verkauf und das Eintauchen in einen Markt ist für mich immer wieder ein tolles Erlebnis- eine Explosion von Gerüchen und Farben!!! Mit Wassermelone und Eis versorgt, ging es weiter nach Puthia. Dieses Mal hatten wir alle Zeit der Welt und ich genoss es sehr,  dort einige Stunden zu verbringen, auch wenn es sehr heiß war. Es gibt in Puthia so viel zu entdecken. Überall im Dorf verstreut sind kleine Tempel zu finden und es macht total viel Spaß, sie zu entdecken. Dieser Ort hat einen ganz speziellen Charme, dem man sich nicht entziehen kann. Und ich habe dort doch glatt eine Reisegruppe aus Australien getroffen- die einzigen Touristen auf der ganzen Reise! Gegen Mittag wurde die Hitze dann so stark, dass wir den Rückweg antraten.

Rajshahi

Hauptsächlich war ich mit dem Besuch von Seidengeschäften beschäftigt. Vor Jahren habe  ich auch eine Seidenfabrik besichtigt und dort auch gesehen, wie Seide entsteht. Deshalb habe ich dieses Jahr darauf verzichtet. Natürlich habe ich einige schöne Saris erstanden- allerdings nehme ich sie zum Vorhänge nähen- pssst- nicht den Bangladeshis sagen! Die erklären mich für verrückt!

Auch haben wir dem Padma, also dem Ganges einen Besuch abgestattet. Im Vergleich zu Indien ist er hier sehr klein, hau auch nicht viel Wasser. Ansonsten haben wir nicht so viel unternommen.

 

Vorgeschmack auf die Regenzeit- Unwetter und ich mittendrin!

Wie sich ein Gewitterregen mit heftigem Sturm anfühlt, konnte ich in Rajshahi erleben. Also dieses Erlebnis muss ich nicht noch mal haben und hat mir auch etwas Angst gemacht. Wir waren gegen spätem Nachmittag unterwegs, als sich das Ende der Welt ankündigte und das sehr schnell. Es wurde plötzlich sehr schnell sehr dunkel und windig und schwarze Wolken zogen auf. Wir machten uns mit einer Elektroriksha auf den Heimweg zum Hotel. Doch leider schafften wir es nicht rechtzeitig und wurden unterwegs voll von dem Sturm mit Gewitter erwischt. Vor  und neben uns flogen Äste auf die Straße und jeder Zeit hätte uns ein Ast auch treffen können oder die Riksha von dem Sturm umfallen können. In Minutenschnelle wurden wir total nass und der Straßenstaub flog uns um die Ohren. Da half der Schal, mit dem ich mein Gesicht geschützt hatte, auch nichts. Die Straßen standen unter Wasser und immer wieder musste unsere Riksha anhalten und umherliegende Äste von der Straße entfernen, damit wir weiter fahren konnten. Ich war sehr erleichtert als wir ohne Blessuren im Hotel ankamen. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sich das Unwetter etwas legte und am Tag danach konnte man auf den Straßen sehen, wie der Sturm gewütet hat. Aber dieses Unwetter hatte auch was positives, denn am Tag danach waren viele damit beschäftigt durch die Straßen zu ziehen und die Äste für Brennmaterial für ihre Häuser zu sammeln.

Nepal- ich komme

Für eine Woche habe ich einen Abstecher nach Nepal gemacht. Flugzeit Dhaka -Kathmandu  beträgt nur eine Stunde und wenn man auf der linken Seite sitzt, kann man auch den Mount Everest sehen. Ich saß leider auf der rechten Seite! Das Flugticket war nicht teuer und so entschloss ich mich,  Nepal einen Besuch ab zu statten. Wenn ich da geahnt hätte, wie viel Glück ich hatte, nicht 10 Tage später da zu sein!!!!!! Genau 10 Tage nach meinen Rückflug war dieses schreckliche Erdbeben! Wenn ich mir die Fotos anschaue mit dem Wissen, dass diese wunderschönen Gebäude alle nicht mehr stehen  und ich auch unter diesen Trümmern begraben sein könnte, dann wird mir mal wieder deutlich, wie schnell dieses Leben ein Ende haben kann- also sollte man jeden Tag sehr intensiv erleben und es auch genießen können. Ich habe Nepal so erleben können, wie es nie mehr sein wird. Dafür bin  ich dankbar!!

Nach einer Woche flog ich wieder zurück nach Dhaka und musste leider noch mal bei Ankunft ein Visa bezahlen- man ließ auch nicht mit sich reden, da ich am nächsten Tag meinen Rückflug nach Frankfurt hatte. Ich verbrachte noch mal einige Stunden bei Nannu und seiner Familie. Beim Rückflug waren es keine 52 kg Gepäck mehr. Aber im Koffer waren viele tolle Souvenirs, die ich hauptsächlich in Dhaka gekauft habe und die ich hier in Deutschland für unser Projekt wieder verkaufen will!!

 

Bangladesh 2016

Ein Wiedersehen ist schon geplant- ich komme  immer wieder gerne!  Also, wartet auch ihr nicht so lange- besucht dieses wunderschöne Land , solange es noch untouristisch und ursprünglich ist!!!

Bangladesh khub sundor desh! – Bangladesh ist wunderschön!