Mein Besuch in Sakrail im März 2015

 

 

Ich habe viel erlebt und wie immer war es sehr intensiv, manchmal auch anstrengend aber auf alle Fälle wunderschön und unvergeßlich.

Ich war 8 Tage im Dorf und habe sehr viel Zeit mit unseren 20 Patenkindern verbracht. Sie waren eigentlich ständig mein Schatten und wir haben viel Spaß zusammen gehabt. Alle waren bemüht, mir Bangla bei zu bringen ( mal hatten sie mehr, mal weniger Erfolg damit) oder auch einige deutsche Wörter zu lernen. Wir waren sehr oft in der Schule und konnten uns mit den Lehrern austauschen. Wir haben alle Kinder und ihre Eltern daheim besucht und ich konnte so einen Einblick in ihr Zuhause und auch ihre Wohnverhältnisse bekommen. Die meisten leben in sehr ärmlichen Verhältnissen, fast alle ohne Strom und oft auch nur in einem Raum. Täglich wurde ich beschenkt mit Blumen, Papayas, Jackfruit, Eiern, etc. -die Familien zeigten ihre Dankbarkeit für unser aller Tun durch diese Geschenke. Das hat mich immer sehr bewegt. Aber Nannu hat auch sehr eindringlich mit einigen Eltern gesprochen, deren Kinder nicht regelmäßig die Schule besuchen. Er hat ihnen klar gemacht, daß wir die Kinder und auch letzt endlich deren Famileien nur dann unterstützen, wenn sie sich darum kümmern, daß ihre Kinder auch immer in die Schule gehen und auch lernen.

Das erste von uns bezahlte Schulvesper haben wir während der Woche organisiert und auch verteilt. Es gab für alle 165 Schulkinder eine warme Teigtasche und so eine Art Süßes Stückchen. Es ist geplant, daß wir das wöchentlich ausgeben. Nannus Vater kümmert sich darum und es hat auch im April schon 2 Mal statt gefunden.

Durch 2 drastische Erlebnisse, die ich in der Woche im Dorf hatte, wurde mir klar, daß auch etwas für die gesundheitliche Vesorgung im Dorf getan werden muß. Die Kinder werden auch bei normalen Erkrankungen nicht zum Arzt gebracht, da die Arztkosten nicht bezahlt werden können und auch schon die Fahrt zum nächsten Ort, wo ein Arzt ist, nicht bezahlbar ist. So können auch sehr einfache Erkrankungen auch schon mal lebensbedrohlich werden. Ich habe ein Hörgerät für einen Jungen mit gebracht, weil wir dachten, daß Halif ( so heißt der Junge) eine sehr große Hörschädigung hat und das Hörgerät vielleicht helfen kann, wieder besser zu hören. Jetzt hat sich bei unserem gemeinsamen Arztbesuch heraus gestellt, dass Halifs Mandeln nur so extrem groß sind, daß sie auf die Hörgänge drücken und er deshalb so schlecht hört. Wir haben die Arztkosten und auch die Medikamente bezahlt und auch versprochen, bei einer eventuellen OP zu helfen. Dieses Erlebnis hat mich sehr bewegt.

Das alte Schulgebäude soll abgerissen werden. Direkt daneben steht auch schon eine neues identisches Gebäude ( das gelbe Gebäude auf dem Foto). Dort soll bald hin umgezogen werden. Bis dahin hat das local government die von uns gebauten Toiletten verschlossen- keine Ahnung warum! Aber manches kann man einfach nicht verstehen- das muß man halt hinnehmen- this is Bangladesh! Ebenso hat das local government die von uns geplante Tetanus- Impfung untersagt- sehr schade!!!

Für euch einen kleinen Überblick, was wir alles im Dorf bewegen konnten während meines Besuches:

  • Der Brunnen wurde gebaut und ist auch schon im Betrieb.
  • Alle unsere 20 Patenkinder haben 2 Schuluniformen bekommmen und auch Schulbücher, etc.
  • Für alle 160 Schüler gabs Bleistifte, Kugelschreiber und Schulhefte und auch diverses Schulmaterial
  • Und auch für einige andere Kinder haben wir Schulbücher gekauft
  • Es gab ein großes Fest mir allen Patenkindern und deren Familien- hierfür haben wir 2 Ziegen geschlachtet und das war für alle ein Festessen!
  • Wir haben einige Arztbesuche mit einigen Kindern gemacht und auch bezahlt.
  • Es gab auch Schuhe für einige Kinder.
  • Es gab ein Schulvesper für alle 165 Schulkinder.

   

   

Was steht als Nächstes an?

  • Dringend- Gründung eines Vereins- hierfür brauche ich mindestens 7 Mitglieder ( die Mitgliedschaft beeinhaltet einen kleinen Jahresbeitrag, ansonsten müßt ihr nichts tun !)
  • Halifs Mandeln müssen eventuell per OP entfernt werden- das kostet Geld!
  • Für das neue Schulgebäude wünschen sich die Lehrer einen Computer mit Drucker und das ist auch absolut wichtig!
  • Wir suchen für 3 Jungen einen Paten: für Halif, Zaman- 8 Jahre alt und behindert, Rayhan- 6 Jahre alt
  • Wir suchen Sponsoren für 2 weitere Schulvesper ( ein Schulvesper kostet 30 Euro!) - so können wir einmal pro Woche ein Pausenvesper für alle Kinder anbieten
  • Längerfristig muß überlegt werden, in wie fern die medizinische Grundversorgung im Dorf verbessert werden kann und was wir dabei tun können!



Das Projekt und die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen und das alles wäre ohne  Unterstützung und auch euer Vertrauen, daß ihr mir und Nannu schenkt, nicht möglich gewesen!! Ich kann euch nicht genug dafür danken- donobat!!

Und es wäre toll, wenn wir auch weiterhin auf euch zählen könnten.

Wer Näheres zu meinem Besuch wissen möchte- Nannu und ich  geben gerne Auskunft!



Liebe Grüße
Nannu und Undine